Christoph Luger

Dienstag 28. März 2023, 18-22 Uhr

IN SITU Christoph Luger

> Papier ist Malerei <  

Zacherlfabrik, Nusswaldgasse 14, 1190 Wien

Der Titel "Papier ist Malerei" (in Anlehnung an die Colorfield-Malerin Helen Frankenthaler) verweist auf den Stellenwert, den Papier in Christoph Lugers Arbeit einnimmt: Es sind geschälte, unterschiedlich verleimte und von zahlreichen Verletzungen und Unregelmäßigkeiten gezeichnete Büttenpapiere, die der Maler bei seinen teils riesigen Rechtecksformaten, aber auch bei kleinen, nahezu quadratischen, als Bildträger verwendet. Das Malmittel ist nach ausgeklügelter Rezeptur selbst hergestellte Knochenleimfarbe. Er trägt sie - historischer Freskotechnik nicht unähnlich - lasierend in Schichten auf das mit Kreidegrund beitseitig versehene Büttenpapier auf. Dabei macht er sich seinen brotberuflichen Erfahrungsschatz als einstiger Maler und Restaurator in einem Betrieb für historische Bausubstanz zu Nutze.

Der 1957 in Bregenz geborene und an der Akademie der bildenden Künste bei Max Melcher und Josef Mikl ausgebildete Otto-Mauer-Preisträger versteht sich als diziplinierter Arbeiter, der sich seiner eigenen konzeptuellen Gesetzmäßigkeit Tag für Tag, Woche für Woche, Jahr für Jahr unterwirft: Seit 1998 folgt Luger in seinem phantastischen Atelier in der Wiener Zacherlfrabrik einem strikten Arbeitsritual, das jeweils montags beginnt und am Freitagabend mit der Fertigstellung des Wochenbildes endet. In welchem Stadium befindet sieht das Wochenbild am Dienstag, dem Tag des Atelierevents?

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Fotos von Gerhard Roubal und Maria C. Holter